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Marsch fürs Leben, Klagenfurt/Celovec, 11.11.2017

„Es ist schlimmer ein Kind, das abgetrieben worden ist ein Leben lang zu vermissen, als ein Kind von einem Vergewaltiger 9 Monate in sich zu haben“. Mit diesen Worten begründet die Mitverantwortliche Manuela Steiner beim Marsch fürs Leben in Klagenfurt/ Celovec, dass Abtreibung auch im Fall einer Vergewaltigung kein legitimes Mittel sei.


Der Marsch fürs Leben fand am 11. November 2017 in der Innenstadt Klagenfurt`s /Celovec`s statt und begann um 14.00 Uhr mit einer Messe in der Bürgerspitalskirche (Lidmanskygasse 20) und anschließendem „Marsch“ um 15.30 Uhr. Die Demonstration der (leicht-) gläubigen Menschen hatte das Ziel Abtreibung zu verbieten, unabhängig davon, ob die Schwangerschaft durch einvernehmlichen  Sex oder Vergewaltigung entstand. Die Abtreibungsgegner*innen betonen mehrmals, dass Abtreibung zu wenig in der Gesellschaft thematisiert wird, Frauen deshalb „im Stich“ gelassen werden und als einzigen Ausweg regelrecht in die Abtreibung getrieben werden. Das Argument, dass jede Frau das Recht auf Selbstbestimmung und körpereigene Entscheidungen hat und das es schlussendlich die Entscheidung der Frau alleine ist, ob sie eine Abtreibung vollzieht, wurde nicht akzeptiert. Stattdessen wollte uns eine weitere Mitverantwortliche der Demonstration davon überzeugen, dass die wissenschaftliche Tatsache, dass das biologische Leben ab der 12. Schwangerschaftswoche beginnt, da hier bestimmte körperliche Eigenschaften entstehen, grundsätzlich falsch ist. Laut ihren Auffassungen entsteht das menschliche Leben bei Zusammenfluss der Eizelle und des Spermiums.

Schnell wurde klar, dass Gespräche über die Abtreibungsdebatte mit beteiligten und besuchenden Menschen der Demonstration sinnlos sind und immer relativ gleiche Antworten aus dem Anti- Abtreibungs Repertoire kamen. Doch auf die Frage inwiefern die Demonstrationsbeteiligten einen Antisemiten akzeptieren und bei der Demo aktiv involvierten, fanden sie keine bereits vorgefertigte Antwort im vorher erwähnten Repertoire. Martin Rutter, der sich sowohl im echten Leben als auch im Social-Media Netzwerk als ein rechtsextremistischer Verschwörungstheoretiker mit teils antisemitischen Tendenzen preisgibt, beteiligt sich ohne Widerwillen bei der Demo, da laut Mitverantwortlichen Meinungsfreiheit gilt. Martin Rutter fiel im Vorfeld schon wegen seiner Rede am Ulrichsbergtreffen auf, wo er über seine Verschwörungstheorie des großen Austausches redete. Diese Rede war erstaunlicherweise sogar dem Team Kärnten zu rechtsorientiert, worauf er aus der Partei ausgeschlossen wurde. Trotzdem gab sich die Mitverantwortliche peinlich berührt, da sie sofort wusste wen wir unter dem beteiligten Antisemiten meinten.

Trotz deutlichen Größenunterschied von Abtreibungsgegner*innen und Menschen, die der Meinung sind, dass Abtreibung eine persönliche Entscheidung der betroffenen Frau ist, soll der Text noch einmal aufzeigen wie viele Menschen die Frau in ihrer Entscheidungsfreiheit einschränken und weiterführend auch für ihre Entscheidungen verurteilen.

Abtreibung ist alleinig die persönliche Entscheidung der betroffenen Frau und ist auf keinen Fall zu verurteilen!

Posted in Feminismus.