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Kärntner Burschenschaft postet antisemitisches Video

Die Burschenschaft Tigurina zu Feldkirchen veröffentlichte auf ihrer „Heimatseite“ ein antisemitisches Video mit dem Namen „Der Fuchs“ (Link unten).
Schon in der Vergangenheit machte diese Burschenschaft Schlagzeilen. Im Jahre 2000 gab es im Gästebuch einschlägige Einträge. Die „echten Nord-Germanen“ aus der „Gauhauptstadt Hamburg“ grüßten mit einem „Heil Ostmark“ und gratulierten zur neuen Regierung. Mehr dazu gibt es unten im Link.
Es war lange still um die Burschenschaft, dann begannen lokale Antifaschist*innen erneut zu recherchieren, um die Rechtsextremen Umtriebe aufzudecken. Denn hatte die Burschenschaft viel neuen Zulauf. Sie verteilten an Schulen Flyer zu ihren Veranstaltungen und hatten regelmäßig öffentliche Feste auf ihrer Bude. „Wir beobachteten die Burschenschaft sehr lange und tun es immernoch. In einer so kleinen Stadt bekommt man natürlich auch viel mit. Als wir Bilder der 10. Oktober Feier in der Innenstadt machen wollten, die Burschenschaft beteilgt sich stetig daran, wurden wir sogar von einem Mann in Bikerkleidung oder ähnlichem bedrängt und gefilmt. Es war beängstigend. Auch vermehrten sich mit ihrer Aktivität auch andere Rechtsextreme Straftaten. So wurde eine Gruppe Flüchtlinge in einer Bar unter Sieg Heil rufen rausgeprügelt. Auch wurde die Autoscheibe einer deutschen Studentin mit einem ‚FCK AFD‘ Sticker eingeschlagen. Mittlerweile hat die Burschenschaft sogar eine neue Fassade. Zuerst machte nur eine bronzene Tafel am Hauptplatz auf sie aufmerksam. Jetzt sind es mehrere Milchglasfenster mit dem Namen der Burschenschaft. Sie wissen genau wie weit sie gehen dürfen. In Feldkirchen scheint nach oben hin alles offen zu sein. Die Stadt ist da auch nicht wirklich kooperativ.“ So ein linker Aktivist der die Burschenschaft schon sehr lange beobachtet.

In dem Video wird die Geschichte des Fuchses erzählt. Als Füchse werden jene Burschen bezeichnet, die noch sehr jung oder neu in dem Männerbund sind. Es zeigt unter anderem einen Hitlerjungen als über das Aufwachsen der Füchse berichtet wird. Auch ein Bild des Kärnter Ortstafelsturms wird gezeigt, als es über das Wohlfühlen in der Heimat geht.
Die Füchse seien „Gesundheitspolizei, Allesfresser“ und zu den „Fressfeinden“ zählen Ratten und Fische. Dabei werden Bilder von „der Antifa“ und Soros gezeigt. Sie bedienen sich damit natürlich bewusst der NS-Sprache, wurden Juden*Jüdinnen im dritten Reich einst auch als „Ratten“ bezeichnet.
Das Video ist an sich sehr schlecht gemacht. Es dient einzig der Verhöhnung der politischen Gegner*innen. Das lässt sich auch in der Videobeschreibung bestätigen. Für Beschwerden gibt es eine Link-Liste von Webseiten denen geschrieben werden könne. Allesamt sind bekannte Seiten antifaschistischer Gruppen aus Österreich.

„Das Video ist ein erneuter Beweis dafür, wie sicher sich die Burschenschaft in Feldkirchen fühlt. Die lokale und nationale Regierung macht es möglich. Würden wir sie Anzeigen wäre das wahrscheinlich ohne Erfolg. Viel zu unterschwellig wird hier ihre antisemitische, rechtsextreme Propaganda verbreitet. Vielleicht würde es ihnen sogar gefallen. Wir prüfen im Moment trotzdem rechtliche Schritte. Wir können nur hoffen, dass sie irgendwann einen Schritt zu weit gehen. Wir werden sie weiterhin beobachten.“

Links:

https://www.doew.at/erkennen/rechtsextremismus/neues-von-ganz-rechts/archiv/maerz-2002/foerderung-fuer-burschenschaften#feldkirchen

Posted in News aus der Provinz.