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Jelka – mit Herz und aller Kraft gegen den Faschismus

Wer war Jelka?

Jelka wurde 1906 als Kärntner Slowenin in Bad Eisenkappel / Železna Kapla unter den Namen Helena geboren und arbeitete dort als einfache Magd. Mit etwa 23 Jahren wurde sie mit Peter Kuchar – dem Sohn der Bauernfamilie – zwangs-verheiratet. Dieser arbeitete als Zimmermann und war bekennender Sozialist.

Helena Kuchar also.

1940 wurde ihr Mann in die faschistische Wehrmacht eingezogen und Helena musste für den Hof und für die Kinder alleine Sorgen. Ab 1942 wurden slowenische Familien aus Kärnten/ Koroška in die umliegenden Kozentratinslager deportiert und verfolgt. Dadurch schlossen sich viele slowenische Kärntner_innen den Partisan_innen an, die in den Bergen die Faschisten bekämpften. Darunter auch Helena, die die Partisan_innen mit Kleidung, Essen und Informationen versorgte. Sie knüpfte auch Kontakte zu deutschsprachigen Antifaschist_innen, gehörte dem illegalen Ortsausschuss der Befreiungsfront OF in Lepena an und betrieb Aufklärungsarbeit unter der Bevölkerung.

1944 wurde Sie beauftragt, ein Treffen aller Hitler-Gegner_Innen aus aus Eisenkappel / Železna Kapla und Lepena zu organisieren. So kamen 40 Antifaschist_innen zusammen, die weitere Schritte planen wollten. Das Treffen wurde verraten, doch Jelka gelang es Alarm zu schlagen und die Antifaschist_innen konnten flüchten. Ihre Kinder – die Ältesten waren mittlerweile schon 12 und 14 Jahre alt – blieben zurück. Helena flüchtete ins Savinja-Tal, ein befreites Gebiet das auf der Jugoslawischen Seite der Karawanken lag. Dort ging sie mit 38 Jahren zum ersten Mal in die Schule und lernte den Umgang mit der Illegalität und wie die Bevölkerung für den Antifaschistischen Widerstand gewonnen werden kann. Sie lernte die Literatur von Karl Marx kennen und trat der Kommunistischen Partei bei.

Als die Nazis 1944 einen Angriff auf das Sovinja-Tal durchführten, flüchteten die dort lebenden Partisan_innen und Zivilist_innen nach Velika Planina.
Im selben Jahr bekam sie von der Bezirksleitung der OF in Völkermarkt / Velikovec den Auftrag weiterhin die Partisan_innen in den Wäldern zu unterstützen. Sie half mit andern – nach den Fall eines Bunkers – beim Bau eines neuen Bunkers im Obir-Raum. Als sich die Antifaschist_innen eines Tages in Helenas Haus trafen, stürmte die Gestapo das Gebäude und sie wurden verhaftet. Bei der Verhaftung wurde ein Antifaschist getötet.
Sie kam in das Polizeigefängnis in Ferlach und danach ins Gestapo-Hauptquatier (Burggasse 8 – heute ein Mode-Geschäft) in Klagenfurt.

Zu Kriegsende kam Helena frei und musste mit ansehen, wie die selben deutschen Kärntner_innen, die den Hass auf die slowenische Minderheit forcierten, von den Engländern wieder an die Macht gesetzt wurden.

Auch nach dem Krieg kämpfte Helena Kuchar unermüdlich gegen Unterdrückung und Diskriminierung der Slowenischen und anderer Minderheiten.

Schmetterlinge widmete Helena Kuchar nach ihrem Tod 1985 das Lied »drei rote Pfiffe«

2015 brachte die Rotzfreche Asphaltkultur eine neue Version des Liedes heraus.

Trotz allem wurde Helena Kuchar nie so gewürdigt, wie es sein sollte.

Hier zum Buch »Jelka: Aus dem Leben einer Kärntner Partisanin« von Thomas Busch und Brigitte Windhab:

https://www.goodreads.com/book/show/38204086-jelka

Hier der Link zum Lied »Drei rote Pfiffe« von Schmetterlinge:

Posted in Kärntner Partisan_innen.

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